Runde 7

Aktualisiert (Sonntag, den 22. April 2012 um 08:57 Uhr) Geschrieben von: Harald Keller Sonntag, den 05. Februar 2012 um 11:13 Uhr

Nach 40 Jahren Wettkampferfahrung sollte man eigentlich meinen, schon Alles erlebt zu haben - aber weit gefehlt! Sachen gibt`s, die gibt`s eigentlich gar nicht...Aber dazu später! Auf jeden Fall haben wir auch gegen Balingen mal wieder so Einiges verschenkt.

Los ging es mit einem farblosen Remis von Harald. Auf der Suche nach einem vernünftigen Plan ergab sich alsbald ein Oberlangweiler, der stark an eingeschlafene Füße erinnerte. Das Hin- und Hergeschiebe hatte wirklich keinen Sieger verdient.

Kurz darauf endete auch das Spiel von Thomas unentschieden. Der interessanten Eröffnungsphase folgte das Abwickeln in ein ausgeglichenes Mittelspiel, und beide Parteien schlossen Frieden.

Stefan war derweil in einen Angriff geraten, der ihn einen Figur kostete. Das Endspiel war natürlich unerquicklich - und Balingen ging mit 2:1 in Führung.

Aber noch war nix verloren! Philipps Partie ließ keine Wünsche offen, Eddi hatte Druckspiel, Jordi die Qualität mehr und Sepp zwei Leichtfiguren gegen Turm und zwei Bauern.

Jordi war es dann allerdings nicht vergönnt, seinen Materialvorteil zu verwerten - im Gegenteil, noch bevor sein Gegenspieler seine Bauern laufen lassen konnte, wurde, nachdem Jordi zuvor dreimal Remisangebote ablehnte, doch noch das Unentschieden vereinbart.

Packend war das Spiel von Philipp. Seine leicht schlechtere Stellung kompensierte er in der hochgradigen Zeitnot seines Kontrahenten mit einer listigen Mattdrohung, die gerade noch so mit Qualitätsopfer abgewehrt werden konnte. Mit Turm gegen Springer war das Endspiel dennoch nicht zu gewinnen - eine redliche Punkteteilung war auch hier die Folge.

Mittlerweile war jedoch Eddis Partie immer schwieriger für ihn geworden. Ein gegnerischer Freibauer machte ihm plötzlich das Leben schwer, und in Zeitnot verschenkte er obendrein ein kostbares Tempo. Das Ende vom Lied war eine schmerzliche Niederlage.

Nahezu unbemerkt konnten wir dann dank Boris doch noch voll punkten. Er stand das gesamte Spiel über immer unter Dauerfeuer, aber die Zeitnotphasen des Balingers liessen ihn immer wieder durchschnaufen, bis er aus heiterem Himmel ein gewonnenes Läuferendspiel auf dem Brett hatte. Also jetzt nur noch 3:4.

Der absolute "Höhepunkt" aber waren die Geschehnisse beim Sepp ca. eineinhalb Stunden zuvor. Wohl hatte er zwei Figuren für einen Turm, aber eine Bauernlawine am Königsflügel rollte auf ihn zu. Dann reklamierte Sepp auf "berührt - geführt". Sein wortkarger Gegner schüttelte nur verbissen mit dem Kopf. Es gab keine Zeugen, "natürlich" hatte niemand was mitbekommen...Und Sepp reagierte mit der ihm eigenen Konsequenz - erbost stellte er das Schachspielen ein und zog einfach nicht mehr, er ließ es regelrecht verticken...Am Ende stand es dann 3:5 mit einem etwas faden Beigeschmack...

Wie dem auch sei, in der nächsten Runde gegen Trossingen muss gepunktet werden!

Da Stefan nicht spielberechtigt war, wurde der Wettkampf nachträglich mit 0:8 gegen uns gewertet!