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Runde 2

Aktualisiert (Montag, den 11. Oktober 2010 um 06:41 Uhr) Geschrieben von: Harald Keller Sonntag, den 10. Oktober 2010 um 17:20 Uhr

Mit leichter Skepsis fuhren wir zu unserem zweiten Spiel nach Bisingen... denn die schlugen zum Saisonauftakt die höher eingeschätzten Spaichinger, während wir ja bekanntlich gegen Balingen grösstenteils einen Grottenmist zusammengegaigelt haben! Dennoch: In den letzten Jahren haben wir gegen die Jungs um Paul Sauter immer gut ausgesehen!

Wer den Wettkampf nicht live verfolgt hatte, mag angesichts des hohen Ergebnisses glauben, dass wir die Bisinger komplett im Sack gehabt hätten! Aber weit gefehlt, wir wären zwischendrin auch mal mit einem 4:4 zufrieden gewesen...

Rottweil - Bisingen 5,5:2,5
Sieweck, Philipp - Sauter, Paul 1:0
Keller, Harald - Hapke, Ralf remis
Fuß, Thomas - Zorin, Pavel remis
Eckwert, Edgar - Lörch, Ulrich 1:0
Nickel, Reiner-Gert - Hollstein, Fabian 1:0
Zeldin, Boris - Pfeffer, Rolf remis
Altimira, Jordi - Siegel, Josef remis
Goldinger, Josef - Ott, Frank remis

Zuerst erfreute aber unser aller Herzen der Reiner! Da kam ihm zwar irgendwie ein Bauer abhanden, aber plötzlich war die gegnerische Stellung sturmreif, und Reiner inszenierte einen unwiderstehlichen Angriff, dass man glauben konnte, er hätte ein paar Lenze weniger auf dem Buckel.

Aber ansonsten hatten wir zu diesem Zeitpunkt des Geschehens nix Aufbauendes!

Der Thomas wollte nämlich noch rechtzeitig zu den Geburtstagsfeierlichkeiten seines Bruders, und so schlug er ganz gegen seine Gewohnheit eine relativ flotte Gangart ein, die ihn prompt eine Figur kostete... Thomas pustete einmal kräftig durch und suchte schnell nach dem rettenden Dauerschach - das wollte sein Gegner jedoch nicht und gab schnell etwas Holz zurück. Dem schnellen Remisangebot folgte die ebenso schnelle Annahme desselben - und  der Thomas ward nicht mehr gesehen...

"Immer gewinnen" will ja bekanntlich unser Boris - und manchmal schafft er das ja auch... Diesmal jedoch nicht, warf er doch seine Vorteile im Endspiel unnötigerweise wieder weg. Das hätte sein Kontrahent durchaus ausnützen können - wenn man denn länger in die Stellung geguckt hätte...aber der Bisinger war wohl ob des ständigen Auf und Ab in der Partie so geschlaucht, dass ihm der (magere) Spatz in der Hand lieber war als die (fette) Taube auf dem Dach...

Uns konnte es recht sein, zwei wacklige Partien remis gehalten - das baut auf!

Und so endete dann alsbald auch das Spiel von Harald, dem ein verlockendes (Remis-)Angebot vorlag. Es waren da zwar erst 19 Züge gespielt, aber die komplexe Stellung hatte ihren zeitlichen Tribut gefordert...

Bei Jordi und Sepp wollte man eigentlich gar nicht hinschauen, da schien sich Unheil anzubahnen, Philipp und sein Gegner wollten ihre Karten indes noch nicht aufdecken. Und Eddi? Remisverdächtig bis leicht schlechter stehend - wenn da nicht die gegnerische Zeitnot gewesen wäre! Der Bisinger verlor plötzlich jegliche Kontrolle über das Spielgeschehen ob der gnadenlos immer weniger werdenden Bedenkzeit.

Harald hatte genug gesehen und im Vertrauen auf den sich schon noch einstellen wollenden Dusel seiner Mitstreiter nahm er das Remisangebot an - keine 2 Minuten später hatte Eddi durch Zeitüberschreitung gewonnen... Das war perfektes Timing!

Und wie von Zauberhand verwandelten sich plötzlich auch die Stellungen an den hinteren beiden Brettern...Sepp hatte wohl die Qualität weniger, aber eine Menge Bäuerlein machten sich auf den Weg via gegnerische Grundreihe - ein kurzes, nicht ganz korrekt berechnetes Scharmützel folgte, und der Sepp hatte sein Remis!

Auch Jordi war dabei, seinen Kopf elegant aus der Schlinge zu ziehen, auch er mit weniger Material als sein Gegenüber. An diesem Tag lief uns irgendwie die Brühe bergauf, Jordi klammerte erfolgreich zu einem weiteren Unentschieden.

Philipp setzte dann dem Ganzen noch die Krone auf! Die eher harmlose Stellung auf dem Brett bezog ihre Spannung aus den ungleichfarbigen Läufern und Philipps beweglicherer Bauernstruktur. Das Ganze wurde von Philipp zum Schluß perfekt behandelt, alle Rädchen griffen schön ineinander - und der Lohn war die Gratulation seines Gegenübers!

Zum Schluß stand also ein formidabler 5,5:2,5 - Erfolg fest - das gibt Selbstvertrauen für die kommende schwere Aufgabe gegen Schramberg!